Trance Geschichte
Trance und die Nutzung von Trance gehört zur Kulturgeschichte des Menschen, wie die Erfindung und Nutzung von Werkzeugen. Seit jeher haben die Menschen versucht sich in Trance zu versetzten und sich diese veränderten Bewusstseinszustände zu nutzen zu machen.
Urvölker
Wir finden Tranceerfahrungen bei allen Urvölkern. Hier wurde die Trance rituell durch rhythmische Trommelmusik, und rhythmische Tanzbewegungen induziert. Den meisten bekannt sein dürften die simplen und monotonen Trance-Tänze nordamerkanischer Indianerstämme um das Feuer. Diese Art von Trance-Tänzen finden wir aber auch in indigenen Stämmen Afrikas, des indischen Subkontinenten und von Urwaldvölkern im Amazonas und Indonesiens. Höhlenmalereien von tanzenden Mensch-Tier-Mischwesen lassen darauf schliessen, dass bereits im Paläolithikum Trancetänze praktiziert wurden.
Beim Trancetanz geht es darum, durch die rhythmische Bewegung untermalt durch Trommeln, Rasseln und Musik sich in einen veränderten Bewusstseinszustand zu versetzen. Dies kann stellvertretend durch einen Schamanen geschehen oder aber auch durch eine ganze Gruppe des Stammes praktiziert werden. Diese Trancetänze verfolgen vielerlei Absichten. Es sind rituelle Handlungen, die dazu dienen sollen, Kranke zu heilen, Jagdwild anzulocken, Regen zu machen, Übergänge im Leben zu gestalten etwa wenn ein Junge zum Mann wird. Die Trance wird aber auch dafür verwendet weiszusagen, Magie und Flüche zu wirken oder mit den Ahnen und Göttern zu kommunizieren.
Weltreligionen
Nicht nur bei den Naturvölkern finden wir Trance, sondern auch in den mystischen Ausprägungen der grossen Weltreligionen
Bei der mystischen Ausrichtung des Islams finden wir bei den Sufis die Derwische, welche sich im Kreis drehend in Trance versetzen um dabei ekstatische Zustände mit Gott zu erleben. Hierbei werden Gottesvisionen, Erfahrungen des göttlichen und Einswerden mit dem geliebten Gott angestrebt. Auch die mystische Ausrichtung des Christentums, die Gnostiker, kennen diese veränderten Bewusstseinszustände der Trance um eins mit dem göttlichen zu werden. Bei den chr. Gnostikern wird dies durch Kontemplation, Gebet und oft stundenlanges verharren in derselben Körperposition erreicht.
Im Buddhismus, Hinduismus und auch im Sikhismus werden veränderte Bewusstseinszustände zuerst durch Meditation und dann durch noch tiefere Hingabe praktiziert bis hin zu Ausprägung magischer Kräfte, den Sidhis. In der modernen Zeit finden wir Trance im New Age, aber auch bei Jugendkulturen, die sich in Trance und Ekstase tanzen wie etwa bei Techno- oder Goaparties. Trance und Ekstase scheint mir neben Essen, Trinken, Schlafen, Wärme, Sexualität ein weiteres Grundbedürfnis des Menschen zu sein. Menschen aller Kulturen und aller Epochen kennen unterschiedliche Techniken und Methoden um Trancezustände zu erreichen. Dabei werden ganz unterschiedliche Ziele und Absichten verfolgt. Es kann sich dabei um rituelle und spirituelle Praktiken handeln, es kann aber auch ganz profan um die Erfahrung der Trance, der Ekstase selbst gehen. Wichtig festzuhalten ist also, dass Trance nichts Spezielles, nichts Neues und nichts ist, dass schwierig zu erlernen oder nur Schamanen vorbehalten wäre. Trance ist etwas ganz natürliches und gehört seit eher zur menschlichen Kultur dazu.
LINKS
Begriffsabgrenzungen Hypnose, Trance, Somnambulismus
http://www.wegbegleiter.ch/wegbeg/parapsy4.htm
Zusammenhang von Trance und Neurochemie
https://www.shamanicstudies.net/trance-alles-nur-neurochemie/
Kongressseite des «Meditations und Wissenschaftskongresses»
https://www.meditation-wissenschaft.org/